Vereins-Chronik

1921-1932

Gründungsmitglieder 1921 Gründungsmitglieder 1921 v.l. Buchner Michael, Heinzler Paul, Ulrich Wilhelm, Schütz Gustl, Drum Michael

Die Gründung unseres Vereines verdanken wir einem musikbegabten Burschen, Jakob Schulz, genannt Müller Jacki.
Er verstand es, die Deandl und Buam von Unterhaching in der schweren Zeit nach dem 1. Weltkrieg für Volksmusik, Schuhplattler und bayerisches Brauchtum zu begeistern. Im Garten der Postwirtschaft zeigten die 15- bis 20-jährigen Trachtler ihre ersten Darbietungen und fanden bei den Gästen großen Anklang.
Das gab Auftrieb, und so gründeten sie am 21. August 1921 den

Gebirgstrachtenverein "Eichenlaub".

Die noch leere Vereinskasse wurde durch die Auftritte einer neu gegründeten Theatergruppe bald gefüllt.
Bereits nach einem Jahr fand der Gebirgstrachtenverein Anschluß an den Landesverband und wurde in "Gebirgstrachten-Erhaltungsverein D'Hachingertaler Unterhaching" umgetauft.
Als Pate stand den D'Hachingertalern der Verein "Almrösl" Perlach mit Rat und Tat zur Seite.
In diese Zeit fiel auch der Entschluß unseres allzu beliebten Freundes Müller Jacki, seine Tracht mit dem Ordenskleid der Salesianer zu tauschen.
Er wurde Missionar - in Afrika dachte er noch mal an die Hachingertaler und wünschte ihnen im christlichen und heimatlichen Sinne Gedeihen und Wohlergehen.

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1933-1945

Nach den anfänglichen großen Erfolgen gab es in den dreißiger Jahren auch Rückschläge: Die Zeit des großdeutschen Denkens brachte es mit sich, daß das Interesse an der Trachtensache immer geringer wurde. Am 16. Juni 1937 verlor der Verein seinen langjährigen Vorstand Otto Kottmüller durch einen tragischen Unglücksfall. In dieser schweren Zeit von 1934 bis 1939 wechselten sich Ulrich Willi und Hainz Georg in der Vorstandschaft ab.

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1946-1960

30 Jahrfeier 1951 30jähriges Gründungsjubiläum 1951

Ein Jahr nach dem Krieg, mit der Wiedergründung am 16. Januar 1946, begann das Vereinsleben von Neuem. Die wenigen alten Mitglieder wählten Nikolaus Rehm zu ihrem Vorstand.
Die Nachkriegsjahre brachten dem Verein wieder neue Mitglieder und 1949 den neuen Vorstand Schorsch Stahl.
Unter seiner Leitung wurde das 30-jährige Gründungsfest gefeiert, das einen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte darstellte. Der Heimatabend am Samstag, dem 19. Mai 1951 stand unter der Leitung vom Kiem Pauli und Seidl Hans.

1955 wurden von einer Schneiderin die ersten Vereinsdirndln angefertigt. In dieser Zeit wurde der langjährige Vorplattler, Brandl Michl, vom Xaver Trost abgelöst und später zum Ehrenvorplattler ernannt.
Am 12. Januar 1957 stand der Verein als Pate für Franzi Trost vor dem Taufbecken.
Im gleichen Jahr gab es bei jeder Versammlung heftige Debatten über die Gründung einer neuen Bürgertracht. Mit der Unterstützung des Bürgermeisters Karl Mathes entwarf Rudi Kemeter die Bekleidungsstücke für die "Vormünchner Tracht". Sie war von den Bediensteten des königlichen Marstalls in der Zeit um 1800 nach Unterhaching gebracht und von den Bürgern geringfügig verändert übernommen worden. Eine Zeitlang schien es, als würden sich zwei Vereine in Unterhaching bilden.
Am 29. November 1958 aber wurde der Gebirgstrachtenverein D'Hachingertaler in "Gebirgs -und Volkstrachtenverein" umbenannt und hinfort gingen zwei Trachten unter einer Fahne.
In diese Zeit fiel das Auftreten der Gesangsgruppe Seiderer-Seidl-Seiderer, die über Jahre hinweg das musikalische Leben des Vereins mitgestaltete.

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1961-1980

4Gsang Amselsingen Viergsang - Amselsingen 1967

Durch die freundschaftlichen Beziehungen mit der Bauernkapelle Bischofshofen wurden wir mit dem Heimat-und Volkstumsforscher Dr. Cassio Castelpietra bekannt.
Das Ostersingen 1965 war der Anfang, und 1967 sowie 1969 gelang es den Hachingertaler Sängern und Musikanten, die begehrte "Silberne Amsel" aus Bischofshofen zu entführen. Diese hervorragenden Leistungen machten unsere Gruppe in Volksmusikkreisen bekannt.

In den Jahren 1966 bis 1978 stand Sepp Ilmberger den Hachingertalern vor. Unter seiner Leitung konnte der Verein einen Erfolg nach dem anderen in die Chronik eintragen.
Ihm war es auch vergönnt, zusammen mit Festleiter Anderl Rehm am 5./6. Juni 1971 einen bis dahin noch nicht dagewesenen Höhepunkt im Vereinsleben zu setzen.
15 Musikkapellen und ca. 70 Vereine feierten mit uns das 50-jährige Gründungsfest, verbunden mit dem 52. Isargaufest.
Der große Erfolg dieses Festes in der Gemeinde Unterhaching ermutigte uns ein Jahr später, am letzten Sonntag im August 1972, zum ersten Mal ein Erntefest abzuhalten. Viele Vorarbeiten mit dem Aufbau der Buden und Hütten waren nötig, und es forderte die Kraft und das Zusammenhalten aller Mitglieder, um mit dem ersten Erntefest eine jährliche Feierlichkeit in das Leben der Gemeinde hineinzutragen. Unterhaching, das darf man heute sagen, nahm dieses Fest gerne an, und bis heute ist es fester Bestandteil im Kulturkalender der Gemeinde.
Bald erkannten wir, daß zu den demontierbaren Ständen und Hütten eine entsprechende Tanzbühne gehören muß, und so taten sich 17 Buam im Winter 1973 zusammen, um in den umliegenden Wäldern in 800 Arbeitsstunden das von Hachinger Bauern gestiftete Holz für den Bau einer vereinseigenen, 81 qm großen Bühne einzuschlagen. Stolz durften wir am 4. August 1973 die Bühne dem Verein übergeben.
Den Tagen der großen Erfolge für die Trachtensache folgten stadere; überall im Verein merkte man ein Nachlassen.
Frischen Schwung und das ewig junge Motto "Miteinander" brachte 1978 unser neu gewählter Vorstand Alfons Griesberger in den Verein.
Hervorgehoben sollen auch noch zwei ehemalige Ehrenmitglieder unseres Vereins sein. Maria Birner und Lorenz Rothenhuber bekamen für ihre besonderen Leistungen das goldene Gauehrenzeichen.
Mit der neuen Vorstandschaft, dem Festleiter für das 60-jährige Gründungsfest Toni Trost, einer überarbeiteten Satzung und einem geänderten Vereinsnamen, statt "Gebirgs-und Volkstrachtenverein" nun "Heimat-und Trachtenverein D'Hachingertaler" ging es in die 80er Jahre.

Das Frühjahr 1979 stellte die Sänger und Musikanten des Vereins vor eine große Aufgabe. Der Trost Toni lud zum 1. Frühjahrssingen ein.
Es war ein schöner Erfolg, und die Zuhörer in der Hachinga-Halle ein großartiges Publikum. Von den Mitwirkenden und Unterhachinger Bürgern ermutigt, fühlte sich der Trachtenverein musikalisch stark genug, das Frühjahrssingen in sein jährliches Programm aufzunehmen.

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1981-2000

Für unser 60-jähriges Gründungsfest 1981 fertigte nach vereinseigenem Entwurf die Fahnenstickerin Frau Miedl unsere neue Fahne im niederbayerischen Tann. Auf der Suche nach einem geeigneten Paten für unsere Fahnenweihe ließ sich der Trachtenverein "D'Gleißentaler Oberhaching" nicht lange bitten. Mit Freude wurden wir im Nachbarort aufgenommen, und die beiden Vereine versprachen sich, nicht nur Pate und Patenkind zu sein, sondern bei Veranstaltungen und Festlichkeiten noch näher zusammenzurücken.

Stephani-Ritt Oberhaching Stephani-Ritt in Oberhaching

Am Ende dieses erfolgreichen Jahres, in dem wir viele neue Freunde gewannen, schmückten unsere älteren Mitglieder zum ersten Mal seit Jahren wieder einen Stefaniwagen, um in Oberhaching beim Umritt am 26. Dezember dabeizusein.

Dem Umritt schloß sich ein gemeinsames Essen im "Weißbräu" in Oberhaching an, bei dem wir unsere kalten Hände und Füße wieder aufwärmen konnten.

Daraus wurde eine bis heute fortgeführte Tradition.

Die "Elbachtaler Solln" haben uns 1984 gebeten, die Patenschaft für ihre neue Fahne zu übernehmen. Diese ehrenvolle Aufgabe war für uns Freude und Verpflichtung zugleich, und voller Stolz fuhren wir über die Isar hinüber, um bei unseren Freunden in Solln Pate zu stehen.

Daß nicht immer alles so läuft, wie ein Verein es sich wünscht, zeigten die folgenden Jahre eindrücklich. Die sich einschleichende Vereinsmüdigkeit war leicht verschmerzbar, nicht aber der Tod von so herausragenden Mitgliedern wie Maria Birner, Josef Ilmberger und Lenz Rothenhuber. Lenz, der Hauptinitiator des musikalischen Vereinslebens seit fast 60 Jahren, verließ uns am Tag des 16. Frühjahrssingens, am 26. März 1994, für immer.

Wir Hachingertaler Trachtler zeigten schon immer dann Stärke, wenn besondere Ereignisse oder Höhepunkte anstanden. Dann ging jedesmal ein geheimnisvoller Ruck durch die Reihen und alle waren plötzlich wieder mit Eifer dabei.
Bei den umfangreichen Vorarbeiten zum 75. Gründungsfest, verbunden mit dem 77. Isargaufest, welche in den bewährten Händen vom Toni Trost lagen, gabs's diesen Ruck wieder.
Was 1996 an Arbeit und Zeit der Mitglieder des Festausschusses und aller Mitglieder unseres Vereins investiert wurde, ist und wird wahrscheinlich nicht mehr zu überbieten sein.
Es mündete dann in ein für alle Unterhachinger und Gäste aus Nah und Fern unvergessenes Wochenende am 29./30. Juli 1996.

Ein ganz schwerer Schlag für den Verein und seine Mitglieder war der Heimgang unseres Ehrenvorplattlers Xare Trost der uns am 29. Juli 1996 ganz plötzlich für immer verlassen hat.

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2001-2011

Unser 80. Gründungsfest feierten wir am 22. September 2001 im kleinen Rahmen mit den Paten- und Ortsvereinen, wobei die Höhepunkte unseres Jubiläums die Nachweihe unserer frisch renovierten Vereinsfahne von 1981, unser kleiner Festzug durch das alte Dorf sowie der festliche Heimatabend in der Hachinga-Halle waren.

Am 18. August 2002 feierten wir im Klostergarten des Marxhofes bei herrlichem Wetter das 30. Erntefest. Zum Dank für 30 Jahre Erntefest im Klostergarten pflanzten einige Aktive unseres Vereins bereits am 15. März des Jahres eine Linde, die am Festtag den Schwestern des Klosters übergeben wurde.
Am 26. Oktober 2002 ging dann eine Ära zu Ende!
Unser Vorstand Alfons Griesberger trat aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Neuwahl des Vorstandes an und stellte somit nach 24 Jahren sein Amt als 1. Vorstand zur Verfügung.
Bei den nachfolgenden Neuwahlen wurde dann Lothar Saurer als 1. und Rudi Maier als 2. Vorstand beauftragt die Geschicke des Vereins zu leiten.
In der ersten Vorstandssitzung nach den Neuwahlen wurde beschlossen, unseren Alfons Griesberger zum Ehrenvorstand zu ernennen.
Nach unserem Jahrtag 2002 kam es dann aber noch knüppeldick für unseren Verein:
Am 21. November verstarb völlig unerwartet unser Vereinsmitglied und Geistlicher Rat in St. Korbinian Unterhaching "Pfarrer Konrad Schmid". Am 25. November wurde er unter großer Anteilnahme unseres Vereines und der gesamten Unterhachinger Gemeinde zu Grabe getragen.
Auch unser Ehrenvorstand Alfons Griesberger verstarb am 11. Dezember 2002 nach schwerer Krankheit und wurde am 17. Dezember unter großer Anteilname fast aller Vereine des Isargaues und der Patenvereine, sowie sämtlicher Ortsvereine aus Unterhaching zu Grabe getragen.

Am 12. April 2003 wurde unser traditionales Frühjahrssingen zum 25. mal abgehalten, und Dank unseres Trost Toni wurde es zu einem gelungenen Jubiläumssingen in der Hachinga-Halle.
Am 05. August verließ uns unser Ehrenmitglied und Gauehrenzeichenträgerin Lioba Dirnecker für immer, und wir mußten sie am 8. August unter großer Anteilname auf Ihrem letzten Weg begleiten.
Am 14. September verstarb überraschend unser Karl Seiderer ebenfalls Ehrenmitglied und Träger des Gauehrenzeichens.
Wir mußten uns am 18. September unter großer Anteilname auch der Unterhachinger Bevölkerung von unserem "alten Karl" für immer verabschieden.
Der Verlust unserer beliebten Ehrenmitglieder hinterließ in unserem Verein eine große, nicht auszufüllende Lücke.
Positiv ist für das Jahr 2003 zu berichten, daß Silvia Maier-Neumann als Gaukassier in die Vorstandschaft des Isargaues berufen wurde.

Am 3. April 2004 verstarb unsere Weiß Liesl mit 93 Jahren sie war "76 Jahre"!! im Verein und seit 1992 Ehrenmitglied.

Bei den Neuwahlen am 29. Oktober 2005 wurde Lothar Saurer von Rudi Maier als
1. Vorstand abgelöst und Franz Trost übernahm das Amt des 2. Vorstandes.

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